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KLAUS KINSKI UND INGO INSTERBURG (Gitar Ingo)

... geben einige Konzerte. Der charismatische Kinski und Insterburg pflegen einen achtvollen Umgang. Sie verstehen sich gut, wohnen einige Zeit gemeinsam in einer WG in Berlin, Uhlandstraße.

"Also, Klaus Kinski war befreundet mit einem Mädchen, das Yorka hieß, und die Yorka war befreundet mit Heinz, und Heinz war befreundet mit mir. So habe ich ihn kenngelernt. Klaus Kinsky brauchte einen Gitarristen, der ihn zu Brecht-Balladen begleiten sollte, und deshalb sagte er der Yorka, und die dem Heinz, und der mir, ich sollte mal vorbeikommen und zeigen was ich so kann auf der Gitarre. Es gefiel ihm sehr gut …

… Vor dem Auftritt sagte er mir: "Gib'" mir mal den Anfangston, den merk' ich mir dann. Dann ging er auf die Bühne. Nach dem Begrüßungs- Applaus kam ich, und nach meinem Begrüßungs- Applaus, der kürzer war, fing er an zu singen, aber in einer ganz anderen Tonart als verabredet. Das machte mir aber nichts und er dachte dann immer, daß er die richtige Tonart getroffen hätte. Aus pädagogischen Gründen ließ ich ihn auch in diesem Glauben. Manchmal wechselte er auch mitten im Lied die Tonart und ich immer hinterher. Das Publikum merkte aber nichts und dachte sicher, das wäre seine moderne Art, Brecht-Balladen zu singen. In den Kritiken stand auch nichts davon, wobei Kritiker ja nicht unbedingt musikalisch sein müssen. lch wurde in manchen Kritiken auch lobend erwähnt. Er nannte mich "Guitar-Ingo". So stand es auf den Plakaten.

Auszug aus "Die ersten 23456 Tage meines Lebens" - Ingo Insterburg